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Ungeziefer in der Ferienwohnung: Was tun, wenn es krabbelt?
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Ungeziefer in der Ferienwohnung: Was tun, wenn es krabbelt?

Publisher: Pension.de | Veröffentlicht am  | Zuletzt aktualisiert am

Niemand möchte in seiner Ferienwohnung auf Ameisen, Mäuse, Wespen oder Silberfische stoßen. Doch leider gehört das Thema „Ungeziefer in der Wohnung“ zu den realen Herausforderungen, vor die Vermieter von Ferienunterkünften gestellt werden. Ungeziefer kann nicht nur das Wohlbefinden Ihrer Gäste beeinträchtigen, sondern auch zu Schäden an der Immobilie, zu schlechten Bewertungen im Internet und im schlimmsten Fall sogar zu rechtlichen Problemen führen. In unserem Artikel erfahren Sie, welche Arten von Schädlingen in Ferienwohnungen besonders häufig vorkommen, welche Risiken sie bergen und wie Sie vorbeugend handeln sowie im Ernstfall richtig reagieren.

Wen betrifft das Thema überhaupt?

Mit Ungeziefer- oder Schädlingsbefall können grundsätzlich alle Vermieter von Ferienunterkünften konfrontiert werden – egal, ob Sie ein kleines Appartement in der Innenstadt, eine Ferienwohnung am Waldrand oder ein großes Ferienhaus am Meer vermieten. Besonders anfällig sind Unterkünfte mit hoher Gästewechselrate, Erdgeschosswohnungen und Häuser in der Nähe von Wäldern, Seen oder landwirtschaftlichen Flächen.

Beispiel: In einer Ferienwohnung am Waldrand tauchen plötzlich Ameisen in der Küche auf. Die Vermieterin hat zwar regelmäßig gereinigt, aber offene Lebensmittel und kleine Ritzen in den Fensterrahmen machen es den Tieren leicht, ins Haus zu gelangen.

Welche Tiere haben es auf Ferienunterkünfte abgesehen?

Die Palette möglicher Ungezieferarten ist groß. Häufig trifft man auf:

Insekten: Ameisen, Silberfische, Kakerlaken, Bettwanzen, Mücken etc.

Nager: Mäuse und Ratten

andere Tiere: Wespen, Tauben (vor allem auf Dachböden und Balkonen)

Ein besonders gefürchtetes Szenario ist der Befall mit Bettwanzen, der oft bei Unterkünften mit hoher Gästewechselrate auftritt. Ein Gast bringt die kleinen Plagegeister ungewollt mit und innerhalb weniger Tage können sie sich im gesamten Raum ausbreiten.

Hinweis: Ungeziefer und Schädlinge werden im Alltag meist synonym verwendet. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede in der Auswirkung des Befalls. Während Ungeziefer wie Ameisen, Silberfische oder auch Fliegen lediglich als unangenehm empfunden werden, richten Schädlinge wie Schaben, Mäuse oder Motten Schäden an der Substanz oder dem Inventar an.  

Ungeziefer in der Ferienwohnung mit weitreichenden Folgen

Ungeziefer- und Schädlingsbefall in der Ferienunterkunft ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern er kann schwerwiegende Folgen für das Wohlbefinden Ihrer Gäste, den Zustand Ihrer Immobilie und den Ruf Ihrer Ferienwohnung haben.

Gesundheitliche Risiken

Manche Tiere übertragen Krankheiten oder lösen Allergien aus. Bettwanzenstiche können beispielsweise stark jucken und zu schmerzhaften Hautreaktionen führen.

Schäden am Gebäude

Die Gefahr, dass Nagetiere Kabel durchbeißen, Isolierungen beschädigen oder an Holzbauteilen knabbern, ist groß.

Negative Gästebewertungen

Schlechte Erfahrungen führen zu negativen Bewertungen, die sich auf zukünftige Buchungen auswirken.

Rechtliche Aspekte

In manchen Fällen können Gäste Mietminderungen geltend machen oder sogar Schadenersatz fordern.

Ein konkretes Beispiel: Ein Vermieter entdeckt Mäuse im Vorratsraum und ergreift sofort geeignete Maßnahmen. Einige Kabel sind bereits angefressen, doch zu einem Kurzschluss war es zum Glück noch nicht gekommen. Hätte er nicht rechtzeitig gehandelt, wäre nicht nur die Sicherheit der Gäste gefährdet gewesen, sondern auch die Immobilie selbst.

Ungeziefer vorbeugen, denn Vorsorge ist besser als Nachsorge

Vorbeugen ist deutlich günstiger und weniger stressig als die Beseitigung von Schädlingen. Folgende Maßnahmen helfen, Ungeziefer von vornherein fernzuhalten:

Sauberkeit und Hygiene: Reinigen Sie die Ferienwohnungen gründlich, entsorgen Sie den Müll rechtzeitig und lassen Sie keine offenen Lebensmittel stehen.

Bauliche Maßnahmen: Dichten Sie Ritzen, Spalten und Löcher ab und bringen Sie Fliegengitter an den Fenstern und Balkontüren an.

Regelmäßige Inspektionen: Prüfen Sie jeden Raum in der Ferienwohnung auf Ungeziefer, insbesondere die Küche, das Bad und mögliche Vorratsräume.

Hausordnung für Gäste: Mit kleinen Hinweisen für Ihre Gäste, zum Beispiel „Lebensmittel bitte verschließen“ oder „Müll richtig entsorgen“, tragen Sie zur Prävention bei.

In der Praxis kann das beispielsweise so aussehen: Ein Vermieter installiert Fliegengitter an allen Fenstern und stellt einfache Mülleimer mit Deckel in den Räumen auf. Die Zahl der Ameisenprobleme geht daraufhin drastisch zurück.

Das Worst-Case-Szenario: Sie entdecken Ungeziefer oder Schädlinge!

Wenn es doch einmal passiert, dass sich Insekten, Nager oder andere ungebetene Gäste in der Ferienunterkunft eingenistet haben, ist schnelles Handeln entscheidend. Zunächst können Vermieter kleinere Maßnahmen selbst ergreifen: gründliche Reinigung, das Aufstellen von Fallen oder das Einsetzen einfacher Mittel gegen Insekten. Allerdings gibt es Grenzen: Bei starkem Befall, insbesondere von Bettwanzen, Kakerlaken oder Nagetieren, geht es ohne die Hilfe von Fachleuten meistens nicht.

So könnte ein Worst-Case-Szenario mit Happy End aussehen: In einer Ferienwohnung treten Kakerlaken auf. Trotz intensiver Reinigung durch den Eigentümer der Unterkunft bleibt der Befall bestehen, bis ein Kammerjäger mit professionellen Mitteln eingreift. Ohne die fachmännische Hilfe hätten die Probleme Wochen, wenn nicht sogar Monate angehalten und die Zahl der Übernachtungsgäste wäre rapide gesunken, was zu einem enormen Einnahmenrückgang geführt hätte.

Hinweis: Vermieter sollten die Gäste darauf aufmerksam machen, dass ein auftretender Schädlingsbefall so schnell wie möglich zu melden ist. Ein Befall kann immer auftreten und ist insbesondere bei häufig wechselnden Gästen meist unverschuldet, sodass den Gästen keine Kosten für die Beseitigung entstehen.

Wer hilft im Ernstfall bei der Beseitigung von Ungeziefer?

Zur nachhaltigen Bekämpfung von Ungeziefer und Schädlingen stehen verschiedene Anlaufstellen zur Verfügung:

• Schädlingsbekämpfer, sogenannte „Kammerjäger“, sind die richtigen Ansprechpartner für die professionelle Entfernung von Ungeziefer und die Vermeidung von erneutem Befall.

• Hausverwaltungen oder Vermieterverbände haben oft vertrauenswürdige Kontakte zu zuverlässigen Dienstleistern.

• Gesundheitsämter bieten Beratung und Unterstützung bei Fragen rund um hygienische Risiken bei öffentlichen Unterkünften.

• Bei Ihrer Versicherung können Sie nachfragen, ob Ihre Haus- oder Betriebshaftpflichtversicherung Schäden durch Ungeziefer oder Einsätze zur Beseitigung von Schädlingsbefall abdeckt.

Die Beseitigung von Ungeziefer kann teuer werden!

Die Kosten für eine professionelle Schädlingsbekämpfung durch einen Kammerjäger variieren stark und sind von Art und Ausmaß des Befalls abhängig. Mit vorbeugenden Maßnahmen wie regelmäßigen Inspektionen oder dem Anbringen von Fliegengittern und Abdichtungen kommen Sie in der Regel deutlich günstiger weg als mit der Bekämpfung eines akuten Befalls.

Beispielrechnung: Die Installation von Fliegengittern und Abdichtungen kostet eine Vermieterin etwa 200 €. Die nachhaltige Beseitigung von Kakerlaken durch einen Kammerjäger hätte in einem akuten Fall mehrere hundert Euro gekostet – zusätzlich zu einem möglichen Einnahmeausfall durch eine vorübergehende Schließung der Unterkunft.

Checkliste: Ungeziefer in der Ferienwohnung

Unsere Checkliste listet alle wichtigen Punkte auf – von der Prävention über die Früherkennung bis hin zum Einsatz eines Profis. Sie hilft Ihnen dabei, Ungeziefer- und Schädlingsbefall in der Ferienwohnung frühzeitig zu verhindern bzw. effektiv zu bekämpfen, damit Ihre Gäste stets zufrieden sind und Ihre Unterkunft weiterempfehlen.

1. Prävention & Vorbeugung

• Bewahren Sie Lebensmittel verschlossen auf und entsorgen Sie regelmäßig den Müll.

• Halten Sie Küche, Bad und Wohnräume sauber und lassen Sie keine Essensreste offen liegen.

• Dichten Sie Ritzen, Spalten und Löcher ab und sichern Sie Fenster mit Fliegengittern.

• Führen Sie regelmäßig Inspektionen in der Wohnung durch, vor allem, wenn die Gäste häufig wechseln.

• Weisen Sie Ihre Gäste auf hygienische Hausregeln hin (z. B. offene Lebensmittel verschließen).

2. Früherkennung

• Achten Sie auf die Anzeichen für einen Schädlingsbefall: Kot, Fraßspuren, tote Tiere oder ungewöhnliche Gerüche.

• Handeln Sie selbst bei kleineren Problemen sofort und warten Sie nicht, bis der Befall größer wird.

3. Erste Maßnahmen bei Befall

• Reinigen Sie alles gründlich und entsorgen Sie den Müll.

• Stellen Sie Fallen auf oder setzen Sie einfache Mittel gegen Insekten oder Nager ein.

• Grenzen Sie die betroffenen Bereiche ab, um eine Ausbreitung zu verhindern.

4. Professionelle Unterstützung

• Kontaktieren Sie bei einem hartnäckigen Befall oder bei Bettwanzen und Kakerlaken sofort einen Kammerjäger.

• Informieren Sie gegebenenfalls die Hausverwaltung und fragen Sie beim Vermieterverband oder im Gesundheitsamt um Rat.

• Dokumentieren Sie alle durchgeführten Maßnahmen mit Fotos, Notizen oder Rechnungen.

5. Versicherung & Kosten

• Prüfen Sie, ob Ihre Haus- oder Betriebshaftpflicht bestimmte Einsätze abdeckt.

• Behalten Sie immer im Hinterkopf: Vorbeugende Maßnahmen sind meist kostengünstiger als eine akute Schädlingsbekämpfung.

Fazit: Schädlingsbefall nicht auf die leichte Schulter nehmen!

Ungeziefer in der Ferienwohnung ist mehr als ein kleines Ärgernis, denn es kann Gäste, Bewertungen und die Immobilie selbst gefährden. Wer einem Befall frühzeitig vorbeugt, die Räumlichkeiten regelmäßig kontrolliert und im Ernstfall schnell und richtig reagiert, kann die meisten Probleme vermeiden. Ein Profi sollte dann hinzugezogen werden, wenn sich die Schädlinge schnell ausbreiten oder als besonders hartnäckig erweisen. Mit klaren Hausregeln für eine saubere Unterkunft, einer effektiven Reinigungsroutine und einem cleveren Plan für den Ernstfall schützen Vermieter das Wohlbefinden ihrer Gäste und sichern den langfristigen Wert ihrer Ferienunterkunft.